Gestern ist im St. Galler Tagblatt und in anderen Zeitungen ein sehr interessanter Artikel erschienen. „Wilde Insekten steigern den Ertrag“ lautet die Überschrift und im Weiteren wird berichtet, dass ein Forscherteam von rund 50 Wissenschaftlern zu diesem Schluss gekommen ist, nachdem weltweit etwa 600 Anbauflächen unter die Lupe genommen und diverse vorliegende Studien ausgewertet worden sind.
Es wurden insbesondere Vergleiche angestellt, zwischen Feldern, welche nur durch die gezüchtete Honigbiene bestäubt wurden und solchen, wo wildlebende Insekten wie Wildbienen oder Schwebfliegen beteiligt sind. Zitat eines Mitautors: „Egal, wie viele Honigbienen in einem Feld sind, der Ertrag wird immer gesteigert, wenn wildlebende Insekten an der Bestäubung beteiligt sind“. Ebenso heisst es, die wilden Bestäuber seinen „effizienter“. Und das Fazit des gleichen Forschers: „Erträge können nur dann maximiert werden, wenn auch wildlebende Insekten im Feld vorkommen“.
Bei der Lektüre drängt sich uns jedoch ein Gedanke auf: Die Ausrichtung der Forschung, die verwendeten Formulierungen und die Argumentation könnten jedoch ebenso gut aus einer Wirtschaftsstudie stammen – damit der Schutz der Artenvielfalt als wichtiges Thema wahrgenommen werden kann, muss dieser also als ökonomisch relevant bzw. finanziell lohnend verkauft werden. Dabei darf es nicht um kurzfristige Profite gehen, sondern um das Überleben des Planeten!
Es ist immerhin ein weiterer Beweis dafür, dass es uns nur Gutes bringt, wenn wir versuchen, mit der Natur zu arbeiten anstatt gegen sie anzukämpfen. Oder wie es Sepp Holzer, der Agrar-Rebell, in seinem Buch „Wo ein Wille, da ein Weg“ ausdrückt:
„Versuche, wo immer du die Möglichkeit hast, ob mit Pflanzen oder Tieren, die natürlichen Abläufe und Kreisläufe zu erfahren, zu begreifen. Das ist das Fundament für ein natürliches Leben. Dann wirst du aufgenommen in den Kreislauf der Natur. Da kannst du dich sozusagen einklinken, und dann wirst du jeden Tag die Bestätigung dafür bekommen, dass du auf dem richtigen Weg bist. Das ist das Fundament jedes Menschen.“
Diese Worte sind nur ein Weg, die Ziele zu beschreiben, die wir mit unserem Unterfangen verfolgen. Und wir möchten euch allen für eure Unterstützung dabei danken. Vergesst aber nicht, dass ihr mit einem Fenstersims oder ein paar Quadratmetern selbst „ein Projekt starten“ könnt um der Umwelt, den Menschen und euch selbst zum ersten Schritt in ein natürliches Leben verhelfen könnt!