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Finding Quinta das Figueiras (Teil III)

Am Tage nach dem grossen Konzert machten wir uns zum ersten Mal auf in den uns bis dahin völlig unbekannten portugiesischen Distrikt Castelo Branco. Am Morgen eines regnerischen aber milden Tages, noch mit dem surrealen Film eines unvergesslichen Konzertbesuchs in unseren nebligen Köpfen, lenkte Andrea unseren kleinen Mietwagen sachte in Richtung Osten.

Die warme und feuchte Luft erfüllte uns mit neuer Energie und während wir uns stetig von Meer und Meeresspiegel entfernten, zogen fruchtbare Landschaften im Rhythmus der Musik vom Vorabend an uns vorüber bis hinauf auf das Dach Portugals: Die Serra da Estrela – das „Sternengebirge“. Nach einer aufregenden Abfahrt ins unbekannte Land hinter den Bergen überfiel uns ein unwillkürliches Glücksgefühl, das wir mit zu unserem Bestimmungsort Alpedrinha trugen.

Die Ankunft im blutgoldenen Glanz der Sonne, die sich hinter der Serra da Gardunha in ihr dunkles Grab legte, nur um am nächsten Tag die Welt wieder im gleissenden Licht des Lebens erstrahlen zu lassen, war so überwältigend, dass sich unsere müden Augen mit Tränen füllten. Wie alte Freunde empfingen uns Menschen, denen wir noch nie zuvor begegnet waren.

Verabredet waren wir mit Vince, einem Engländer mit einem Ausdruck im Gesicht, der so tiefgründig ist wie die Meere und einem Wesen, so herzlich wie das der Einheimischen. Wir trafen ihn, damit er uns in der Nähe des Dorfes ein Grundstück zeige, bei dessen Verkauf er mithalf. Er machte uns überdies bekannt mit den wundervollen Holländern Paul und Martine, mit welchen wir uns von Beginn weg ausgezeichnet verstanden.

Beim gemeinsamen Abendessen wurde dann leider rasch klar, dass die Immobile schon längst verkauft war. In dem Moment des Glücks quittierten wir die beiläufige Information mit einem nachsichtigen Lächeln und wir haben es nicht ein einziges Mal bereut, den Weg nach Alpedrinha unternommen zu haben.

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Wobei… vielleicht ganz kurz, in der folgenden Nacht. Vince hat uns nämlich in seiner unendlichen Grosszügigkeit gratis bei sich wohnen lassen. Leider war unser „Gästehaus“ noch nicht fertig renoviert und die Nächte im März noch empfindlich kalt gewesen. Da sich das Fenster nicht schliessen liess und es durch jeden Spalt in den Raum zog, feuerten wir den Holzofen, der die Wärme leider nicht speicherte, bis wir erschöpft einem unbequemen Schlaf in die Arme glitten. Dieser entliess uns bereits frühmorgens wieder aus seinem eisigen Griff, so dass wir müde und durchgefroren den Sonnenaufgang erwarteten.

Mit der Sonne kehrte auch die Wärme und damit die Zuversicht in unsere Herzen zurück. Beim herzhaften Frühstück, das uns von unserem Gastgeber zubereitet wurde, schüttelten wir die Nacht aus unseren Gelenken und danach standen wir atemlos und in Ehrfurcht vor der Landschaft, die sich unter unseren Blicken ausbreitete, wir sogen die Düfte der Natur in uns auf und ohne es wissen zu können, ohne die Fähigkeit, mit Worten zu beschreiben, was wir in dem Moment fühlten, ahnten wir es damals schon tief in der Seele: Wir waren unserem neuen Zuhause schon sehr, sehr nahe…