Die Corona-Krise ist das Resultat eines dubiosen Geheimbunds von Hauskatzen. Zu dieser erschreckenden Erkenntnis geführt haben riskante Recherchen der begabten Schreibkatze Mausa, die ihrerseits von einer geheimen Quelle wertvolle Informationen zugespielt bekommen hat. Die Enthüllungen sind so brisant, dass wir uns gezwungen fühlen, die Story auf unserer Seite Quinta das Figueiras zu veröffentlichen und zu kommentieren – und dies entgegen unseren Vorsätzen, das Thema COVID-19 in unseren Beiträgen zu vermeiden.  In diesem ersten von insgesamt drei Teilen wird aufgezeigt, wie der Kontakt zwischen Mausa und der Quelle zustande gekommen ist und welche erschreckenden Informationen über die Pläne dieses ominösen Geheimbundes dabei zu Tage gefördert werden konnten.

In den letzten Monaten kam der journalistische Betrieb auf dieser Seite praktisch zum Erliegen. Dafür möchten wir uns entschuldigen. Gründe dafür sind einerseits die Auslastung unseres Teilzeit-Autors in seiner Co-beruflichen Tätigkeit als Bauer, sowie andererseits das Auftreten der Corona-Krise, die – abgesehen von einem poetischen Aufschrei – die literarische Schaffenskraft des Autoren in einen kreativen Lockdown versetzt hatte.

Nun melden wir uns in neuer Gestalt zurück: Aus dem romantischen „Leben-auf-dem-Land“-Blog wird plötzlich eine Enthüllungsplattform! Dieser Wandel wurde weder geplant noch gewünscht; es sind die Umstände und das damit einhergehende Verantwortungsgefühl, welche uns zu diesem Schritt zwingen. Denn es sind uns – beziehungsweise einem unserer vierbeinigen Mitbewohner – höchst explosive Dokumente zugespielt worden, welche die COVID-19-Pandemie in einem völlig anderen Licht erscheinen lassen.

Im Verborgenen recherchiert

Mausa, die schreibende Katze
Bild: Quinta das Figueiras

Unsere langjährigen Leserinnen und Leser kennen sie bereits: Mausa, die schreibende Katze, welche mit ihrer sensiblen und kurzatmigen Autobiografie für Aufsehen innerhalb der tierisch-literarischen Szene gesorgt hat. Seit einigen Wochen konnten wir sie wieder regelmässiger dabei beobachten, wie sie ihre Pfoten behände über die Tastatur flitzen liess. Auf Nachfrage gab sie sich gewohnt knapp, liess jedoch durchscheinen, dass sie sich lediglich dem E-Mailverkehr mit dem Schweizer Kulturschaffenden Renato Kaiser widme. Diese Angabe entspricht der Wahrheit, wie auch überprüft werden kann, denn die unterhaltsame Konversation mit dem Satiriker wurde von Kaiser selbst in einem Video als „E-Mail of Love #5“ (ab 1:23 min.) veröffentlicht.

Nun hat Mausa unserer Plattform allerdings verraten, dass sie im Verborgenen bereits an ihrer ersten Enthüllungsstory gearbeitet hat: „Ich habe E-Mail of Love nur benutzt um Zugriff auf das E-Mailkonto meiner zweibeinigen Eltern zu erhalten. Dies war notwendig, um Kontakt zu meiner Quelle aufnehmen zu können. Zudem konnte ich die Popularität von Renato Kaiser ausnutzen, um meinen Namen bereits vor der Veröffentlichung der brisanten Story einem breiteren Publikum bekannt zu machen.“

Mausa betont allerdings, dass sie den Kontakt zu Kaiser als sehr erheiternd empfunden hat und auch in Zukunft eine Art Brieffreundschaft mit ihm zu pflegen hofft. „Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um mich bei Renato für das Täuschungsmanöver zu entschuldigen.“ Sie bereue allerdings nicht, den Komiker instrumentalisiert zu haben. Die Tragweite der nun vorliegenden Informationen rechtfertige dieses Opfer.

Ein geheimnisvoller „Whistlemeower“

Was sind das nun für Informationen? Wie sind sie in die samtig weissen Pfoten einer intelligenten aber bisher als harmlos eingestuften Katze geraten? Mausa kann dazu nur spärliche Angaben machen, unter Berufung auf den Quellenschutz: „Bei meinem Kontakt handelt es sich um die einzige Katze in Portugal, die des Schreibens kundig ist, nebst meiner Wenigkeit selbstverständlich. Wir nennen ihn den Roten Kater, seinen wahren Namen möchte ich nicht preisgeben. Die erste Begegnung hat in der realen Welt stattgefunden. Er hat mich unangekündigt aufgesucht und um ein Gespräch unter acht Beinen gebeten.“

Ein seltenes Bild des „Whistlemeowers“ Roter Kater
Bild: Andrea Reinwald, Quinta das Figueiras

Der Rote Kater war bereits vor längerer Zeit im Internet auf Mausa’s literarisches Werk gestossen. Durch die in Mausas Texten enthaltenen subversiven Botschaften, welche nur siebensinnigen Katzen erschliessbar sind, konnte er sich ein einigermassen klares Bild über deren politische Einstellung machen und zugleich davon ausgehen, dass Mausa bisher nicht in Kreisen aufgefallen ist, die hier später noch erläutert werden sollen.

„Ich war etwas überrumpelt vom Besuch des Roten Katers,“ gesteht Mausa, „obschon ich mir bewusst war, dass meine Texte weitreichende Reaktionen auslösen können. Doch das Anliegen, mit welchem mein Besucher buchstäblich mit der Katzenklappe ins Haus fiel, überstieg meine kühnsten Erwartungen. Er eröffnete mir nicht mehr und nicht weniger, als dass die Corona-Pandemie das Resultat einer weltweiten Verschwörung von Hauskatzen sei!“

Die Verschwörung des LNFWC

Im weiteren Verlauf der Unterhaltung, die einen ganzen Tag und eine ganze Nacht gedauert hatte, stellte sich heraus, dass der Rote Kater enge Kontakte zur zweibeinigen portugiesischen Regierung unterhält und überdies Mitglied der geheimen League of narcissistic feline world citizens (LNFWC) ist. Als Sonderbeauftragter sollte der Rote Kater fehlende Verbindungen zu regierungsnahen Kreisen verschiedener Nationen herstellen – darunter auch der Schweiz. „Er gab mich als Mittelskatze an“, erklärt Mausa, „unter dem Vorwand, meine zweibeinigen Schweizer Eltern hätten Kontakte zu Haustieren verschiedener Bundesräte, unter denen sich auch mit dem LNFWC sympathisierende Katzen befinden würden.“

Es wurden auch bereits einige delikate Details zum Plan der LNFWC erörtert, welche die Glaubwürdigkeit der Quelle zumindest unterstrichen. Auf Bitte von Mausa hin wurde allerdings beschlossen, die Konversation auf die E-Mail-Ebene zu verlegen. „Ich konnte mit dieser Geschichte nicht an die Öffentlichkeit gehen, ohne schriftliche Beweise vorliegen zu haben. So einigten wir uns auf eine Art Frage-und-Antwort-Spiel, welches sich schliesslich über mehrere Wochen und diverse Mails hingezogen hatte.“

Die „Red Cat Papers“

Der im Folgenden dargelegte Schriftverkehr liegt unserer Plattform vollumfänglich vor. Für die Publikation mussten allerdings einige Teile geschwärzt werden, um die Anonymität der Quelle zu gewährleisten. Weitere redaktionelle Eingriffe wurden keine vorgenommen. Die Red Cat Papers, wie sie redaktionsintern bezeichnet werden, legen detailgetreu und unmissverständlich nahe, wie und aus welchen Gründen der LNFWC weite Teile der COVID-19-Krise für seine Zwecke manipuliert hat. Eine allfällige Haftung für Teile der Inhalte oder ihrer Gesamtheit wird von unserer Plattform kategorisch ausgeschlossen.

Mausa erzählt unserer Plattform, dass darauf hin eine Antwort vom Roten Kater ausblieb. „Meine anfängliche Ungeduld wich bald einer grossen Besorgnis. Ich hatte schon darüber nachgedacht, meine menschlichen Eltern zu überreden, den Tierschutz einzuschalten, obwohl wir Katzen diesem gegenüber ein sehr gespaltenes Verhältnis haben. Erforderten diese ungewöhnlichen Zeiten wirklich solch unkonventionelle und fragwürdige Mittel?“

Ende Teil I

Im zweiten Teil der Reportage werden die Hintergründe der League of narcisstic feline world citizens (LNFWC) näher beleuchtet. Die Leser werden auch erfahren, ob und wie der Kontakt zwischen Mausa und ihrer Quelle wiederhergestellt werden konnte.

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